Rouging Rouging Rouging

Was ist Rouging?

Rouging ist eine der speziellen Korrosionsarten von Nichtrostenden Edelstählen der Stahlsorten V2A, V4A und Duplexstählen.

In der Pharmaindustrie tritt das Rouging in Rein- und Reinstwassersystemen sowie Reinstdampfsystemen auf. Bei Temperaturen von 60 bis 80 Grad entsteht eine rötliche Oberflächenverfärbung, deren Hauptbestandteile Eisenoxide respektive Eisenhydroxide sind.

Durch Fehlstellen in der Passivschicht von Nichtrostenden Edelstählen (V2A, V4A, Duplex) geht Fe2+ in Lösung und wird zu Fe3+ oxidiert. Dabei fällt es sofort aufgrund der sehr schlechten Löslichkeit als amorpher Niederschlag (Limonit) aus. Das gebildete Eisenoxid schliesst die Fehlstellen in der Passivschicht und ist somit mit der Oberfläche verbunden.

Es ist dabei davon auszugehen, dass die sehr ionenarmen Wässer welche in der Pharmaindustrie eingesetzt werden eine starke „Saugwirkung” auf die Bestandteile der Werkstofflegierungen, meist Nichtrostende Stähle, haben und damit ihre Ionenarmut verringern möchten.

Weiterhin kommt es mit zunehmender Temperatur und durch die Verschiebung des Kohlensäuregleichgewichts zu einer Absenkung des pH-Wertes sowie durch die Sauerstoffarmut zur Verringerung des elektro- chemischen Potentials. Diese Phänomene bewirken eine Veränderung des thermo-dynamischen Gleichgewichts und bedingen in der Folge eine Schwächung des Passivfilms.

Auch Ozonbehandlungen fördern die Bildung von dünnen Rougingbelägen. Aber auch in Vorratsbehältern für CIP-Lösungen (NaOH- oder KOH-Lösungen) werden Verfärbungen in der Passivschicht beobachtet. Wird in Reinstdampfsystemen das Rouging nicht von Zeit zu Zeit entfernt, so kann daraus auch Blacking entstehen.